Rüther: Flüchtlinge und Vertriebene in Jüchen

223 VOR ORT: JÜCHEN NACH 1945 Charakter“, so wurde betont, habe der Gemeinde „stets das Gepräge gegeben“. Die evangelische Minderheit, die „sozial stark“ sei und „sich immer behauptet“ habe, habe durch den „Zustromder Flücht- linge“ seit 1945 „eine zahlenmäßige Stärkung erfahren“. Das zum Amtsbezirk zählende, 3,5 Kilometer entfernte Ot- zenrath lag an der zweiten Bahnlinie, die das Hochneukircher Gemeindegebiet durchschnitt, nämlich jener von Mönchenglad- bach über Jülich und Stolberg nach Aachen. Allerdings wies das Dorf einen wesentlich stärker bäuerlichen Charakter auf als die Hauptgemeinde. Das galt noch weitaus stärker für die zwischen Hochneukirch und Otzenrath gelegene kleine bäuerliche Ort- schaft Holz, die sich im Laufe der Zeit allerdings auch zunehmend zur Arbeiterwohnsitzgemeinde entwickelt hatte. Spenrath schließlich war eine rein landwirtschaftliche kleine Siedlung im Südwesten von Otzenrath. Eine Sonderrolle kam offenbar Hack- hausen zu. Das Dorf zählte verwaltungsmäßig zwar zu Jüchen, B) PROZENT (1939 = 100) GEMEINDE 1871 1895 1905 1925 1939 1950 1956 1960 Bedburdyck 94,9 94,4 92,9 98,1 100 121,5 123,7 134,9 Garzweiler 105,7 101,6 101,9 107,9 100 125,5 118,9 113,2 Hochneukirch 60,5 71,2 87,2 97,6 100 121,7 124,3 128,2 Jüchen 78,9 83,6 90,6 98,7 100 125,6 139,5 121,5 Elfgen 86,9 93,5 101,5 103,4 100 117,9 113,4 101,1 gesamt 81,0 85,2 92,2 99,8 100 123,0 127,3 124,2 Glehn 92,8 98,6 92,9 96,1 100 127,3 129,8 134,7 Liedberg 96,7 88,3 87,3 93,2 100 122,2 124,5 123,8 Korschenbroich 57,0 64,1 77,6 89,4 100 126,9 137,7 149,5 Pesch 62,9 72,2 73,3 84,7 100 121,1 123,8 127,6 Kleinenbroich 63,7 66,9 73,0 90,8 100 127,9 135,0 135,7 gesamt 70,9 75,4 80,6 90,3 100 126,2 132,8 138,7 Büttgen 50,1 58,0 64,7 86,3 100 132,2 145,3 155,2 Holzheim 43,9 48,2 60,5 85,1 100 124,2 132,4 136,6 Kreis 62,7 68,5 74,3 88,4 100 130,0 142,9 155,9 Ansichten aus Holz, 1930er Jahre

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