Rüther: Flüchtlinge und Vertriebene in Jüchen
346 ANHANG: ANMERKUNGEN Stelle (S. 189f.) sprechen die Autoren von bis 2001 ausgezahlten 143 Milliarden DM. 208 Zitate nach Aust/Burgdorff, Flucht, S. 253 209 Vgl. Kossert, Heimat, S. 101f. 210 Zitiert nach Kossert, Heimat, S. 107. 211 Vgl. Beer, Flucht, S. 119 212 So das zusammenfassende Urteil von Burk/Fehse/Krauss/Spröer/Wolter, Hei- mat, S. 18 und 190 213 Zum Folgenden vgl. Hafner, Montage- haus, S. 38ff. Vgl. auch Schulz, Weih- nachtsmann, S. 151ff. und Ruhl, Neuan- fang, S. 235ff. Auf die bundesdeutsche Wohnungsbaupolitik kann hier nur sehr skizzenhaft eingegangen werden. 214 Zu Zahlen für NRW vgl. Ruhl, Neuanfang, S. 256f. Danach wurden zwischen 1948 und 1950 insgesamt 61.936 Wohnungen renoviert bzw. neu gebaut, 82,7% davon in privater Initiative. 215 Zur Kleinsiedlerbewegung vgl. ausführlich Hafner, Montagehaus, S. 90ff. Er weist darauf hin, dass in diesem Bereich die in der NS-Zeit geschaffenen Strukturen übernommen wurden: „Weder die Zusam- menfassung der Einzelunternehmen und Teilverbände zum Deutschen Siedlerbund e.V., noch die von den Nationalsozialisten zur Durchsetzung ihrer Siedlungspolitik gegründeten regionalen Heimstättenge- sellschaften wurden nach dem Krieg auf- gelöst. So konnten sich viele ehemalige Träger des Kleinsiedlerwesens relativ rasch wieder reorganisieren.“ 216 Weil der Wohnungsbau über Heimstätten in den hier untersuchten Gemeinden eine große Rolle spielte, seien sie kurz näher vorgestellt: Im Gegensatz zu den gemein- nützigen Wohnungsunternehmen waren die Heimstätten nicht wohnungswirt- schaftlich, sondern nur wohnungspoli- tisch tätig, d.h. sie besaßen keine eigenen Wohnungen. Ganz im Gegenteil: Der Bau von Wohnungen in eigenem Namen und auf eigene Rechnung war ihnen aus- drücklich untersagt. Die Heimstätten wa- ren staatlich kontrollierte, auf regionaler Ebene tätige Organisationen und hatten eine reine Treuhänder- und Beraterfunk- tion. Ihr Dienstleistungsangebot umfasste die Beschaffung, Bevorratung und Ver- mittlung von Bauland. Die größten Heim- stätten in der Bundesrepublik waren die Rheinische Heimstätte, die Westfälisch/ Lippische Heimstätte, die Niedersächsi- sche Heimstätte, die Landeswohnungs- fürsorge Bayern und die Nassauische Heimstätte. Diese regionalen Gesell- schaften betreuten in der Bundesrepublik jährlich zwischen 30.000 und 40.000 Wohneinheiten, was Anfang der 1950er- Jahre rund 20% der gesamten Neubau- ten von Ein- und Zweifamilienhäusern ausmachte. Insbesondere im Jahr 1950 war die Reichsheimstätte mit einem Anteil von 27% an der gesamten Ein- und Zwei- familienhausproduktion eine beliebte Ei- gentumsform, deren Anteil bis Mitte der 1950er-Jahre auf 15-16% zurückging. Die Kleinsiedler-Bewegung erstellte in den 1950er-Jahren etwa 10% der bundes- deutschen Ein- und Zweifamilienhäuser. Erst als Anfang der 1960er-Jahre die An- siedlung der Flüchtlinge und Vertriebenen weitgehend abgeschlossen war, verlor diese Wohnform stetig an Bedeutung. 1966 entstanden nur noch 4.167 öffentlich geförderte Kleinsiedlerstellen. Vgl. Hafner, Montagehaus, S. 230f. 217 Vgl. Schulz, Weihnachtsmann, S. 156 218 Zu Aufbaugesetzen und 1. Wohnungsbau- gesetz vgl. ausführlich Hafner, Montage- haus, S. 109ff. Vgl. auch Schulz, Weih- nachtsmann, S. 156f., der für den Zeitraum zwischen 1949 und 1960 in die- ser Hinsicht auf Bundesebene „drei grundlegende Weichenstellungen“ aus- macht: „Das I. Wohnungsbaugesetz vom 24. April 1950 fixierte mit einer Fülle von förderungs-, miet- und mietpreisrechtli- chen Bestimmungen die Basis für den künftigen Wohnungsbau mit dem Ziel, die Neubautätigkeit so stark wie möglich zu fördern. Das II. Wohnungsbaugesetz (‚Wohnungsbau- und Familienheimge- setz‘) vom 27. Juni 1956 versuchte eine grundlegende Kurskorrektur; der Eigen- und Familienheimbau sollte Vorrang vor der allgemeinen Wohnungsbauförderung erhalten. Schließlich diente das Gesetz über den Abbau der Wohnungszwangs- wirtschaft und über ein soziales Miet- und Wohnrecht vom 23. Juni 1960 (‚Abbau- gesetz‘) der Überleitung des Wohnungs- wesens in die Soziale Marktwirtschaft.“ 219 Tatsächlich wurden von 1950 bis 1959 1.647.205 Wohnungen errichtet, davon 511.194 (31%) in Ein- und Zweifamilienhäu- sern, rund eine Million (61%) in Mehrfa- milienhäusern. Von den Neubauten waren 1.111.500 (67%) öffentlich gefördert. Vgl. Schulz, Weihnachtsmann, S. 156 220 Vgl. Hafner, Montagehaus, S. 116f. und 235. Vgl. dort, S. 118f., auch zum Folgen- den. 221 Vgl. Plato/Leh, Frühling, S. 45, Beer, Flucht, S. 120 und Hirsch, Flucht, S. 19f. 222 Vgl. Burk/Fehse/Krauss/Spröer/Wolter, Heimat, S. 112f. Vgl. dort, S. 112ff., auch zum Folgenden. „Das Lager“, so bemer- ken die Autoren, sei zum „gefährlicher Sammelpunkt von Unzufriedenen“ gewor- den, weshalb sie es als „Wunder“ betrach- ten, „dass sich der große soziale Spreng- stoff, der sich dort ansammelte, letztlich nicht entzündete“. 223 Vgl. hierzu auch Gawlitta, Heimatvertrie- bener, S. 24 und Kossert, Heimat, S. 119ff. 224 Beer, Flucht, S. 121f. 225 Kossert, Heimat, S. 110 226 Kossert, Heimat, S. 119ff. 227 Vgl. etwa Staatz, Holz, S. 111ff. Zitat S. 112. 228 Vgl. hierzu Staatz, Geschichte, S. 151f. 229 GAJ: Chronik der Gemeinde Jüchen, Band 1, S. 263ff. und 281 sowie Sollbach- Papeler, Kriegsende, S. 9f. 230 Vgl. – auch zum Folgenden - Staatz, Ge- schichte, S. 154f. 231 Darstellung nach Gockel, Hochneukirch, S. 126, GAJ: Schulchronik Otzenrath (September 1947-März 1959), GAJ: Chro- nik der Schule Bedburdyck IV (1945- 1958), Staatz, Holz, S. 114 und Sollbach- Papeler, Kriegsende, S.12 232 Hierbei handelte es sich um die 10. SS- Panzer-Division „Frundsberg“ der Waffen- SS (vgl. etwa http://www.tagesspiegel.de/ weltspiegel/gesundheit/grausame-sze- nen/740516.html (22.6.2017) und die auf- grund ihres einen Hund beinhaltenden Wappens als „Windhunde bezeichnete 16. Infanterie-Division und spätere 16. Pan- zergrenadier-Division des Heeres der deutschen Wehrmacht (vgl. etwa http://www.dorsten- unterm-haken- kreuz.de/2012/05/28/116-panzerdivision- die-windhunde-sie-kampfte-auch-in- dorsten-und-ging-auf-den-rheinwiesen-in -gefangenschaft/ (22.6.2017). 233 Vgl. Sollbach-Papeler, Kriegsende, S. 9f. 234 GAJ: Schulchronik zu Jüchen, 2. Teil und Sollbach-Papeler, Kriegsende, S. 10 235 GAJ: Chronik der Gemeinde Jüchen, Band 1, S. 268f. Dort auch das Folgende. 236 GAJ: Chronik der Schule Bedburdyck IV (1945-1958) 237 Vgl. Chronik der Gemeinde Jüchen, Band 1, S. 271 238 Die Quelle ist abgedruckt in: Hans Georg Kirchhoff: Aus Mittelalter Und Neuzeit. Gesammelte Aufsätze zur Geschichte des Kreises Neuss 1961 -1995, Neuss 1995, S. 293-306
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