Rüther: Flüchtlinge und Vertriebene in Jüchen

347 ANHANG: ANMERKUNGEN 239 Gockel, Hochneukirch, S. 149f. und Hoch- neukircher Amtsblatt, 3.7. 1949 240 GAJ, Jüchen A 173: Der Landrat, 24.3.1945 und Chronik der Gemeinde Jü- chen, Band 1, S. 271 241 Gockel, Hochneukirch, S. 110f. 242 Vgl. Schröder, Persons, S. 181ff. 243 Vgl. Burk/Fehse/Krauss/Spröer/Wolter, Heimat, S. 37ff. 244 Vgl. Staatz, Zwangsarbeit, S. 48 und Schröder, Persons, S. 186 245 GAJ, Bedburdyck 369 (Landrat an Bür- germeister, 23.7.1945) 246 Vgl. Schröder, Persons, S. 181ff. Nachdem Soldaten des 334. Regiments der 84. In- fanterie-Division der 9. US Armee am 25. Februar 1945 das gut 20 km von Jüchen entfernt liegende Hetzerath eingenom- men hatten, wurden die wenigen verblie- benen Einwohner auf die umliegenden Orte verteilt und in das nun leere Dorf befreite sowjetische Zwangsarbeiter ein- gewiesen. So fanden sich bis zu 7.000 Personen, Männer, Frauen und Kinder in dem kleinen Dorf zusammen. Deren Ver- halten war für die US-Armee praktisch nicht kontrollierbar, denn die einzige, im nahen Haus Hohenbusch stationierte Wa- che war nicht in der Lage, Plünderungen und bewaffnete Raubüberfälle in den um- liegenden Ortschaften zu verhindern, bei denen auch einige deutsche Zivilisten er- schossen wurden. Bereits Anfang Mai 1945 wurde das Lager wieder aufgelöst. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Hetze- rath_(Erkelenz) (12.7.2017) 247 Die Angaben zu den Lagerorten nach KAN, C 1305. Es handelte sich mit Stich- tag vom 7.9.1946 um die letzten noch im Kreisgebiet existierenden DP-Lager. In Dormagen waren 998, in Neukirchen 550 und in Nievenheim 931 ehemalige polni- sche Zwangsarbeiter untergebracht. Viele von Ihnen verweigerten sich erfolg- reich einer Repatriierung nach Polen und verharrten in den Lagern. Vgl. hierzu Schröder, Persons, S. 189ff. 248 Das Folgende nach GAJ, Chronik der Ge- meinde Jüchen, Band 1, S. 271ff. 249 GAJ, Jüchen A 176 (Amtsbürgermeister Jüchen an Landrat, 5.6.1945). Eine münd- liche Unterredung mit dem Landrat ergab, dass wohl die Kreissparkasse Greven- broich die notwendigen Vorschüsse leis- ten würde, während die Jüchener Verwal- tung eine Regelung favorisierte, wonach der Kreis das Darlehn aufnehmen und der Gemeinde zur Verfügung stellen sollte. Die Frage der Gesamtfinanzierung des Lagers blieb zunächst offen, wobei Jü- chen weiterhin auf eine Verteilung der Last auf alle kreisangehörigen Gemein- den hoffte. Aus Grevenbroich erfolgte am 11. Juli 1945 jedoch die Mitteilung, dass der Kreis, weil er selbst keine Steuern er- heben würde, zu solch finanziellen Leis- tungen nicht in der Lage sei. Bis Ende Juli 1945 hatten sich die durch das Lager verursachten Unkosten bereits auf fast 170.000 RM erhöht, ohne dass ein Ende absehbar war. Bis Mitte März 1946 hatte die Gemeinde Jüchen zur Finanzierung des Lagerbetriebs bei der Kreisspar- kasse dann bereits Kredite in Höhe von 320.000 RM aufgenommen. 250 GAJ, Chronik der Gemeinde Jüchen, Band 1, S. 272f. 251 Vgl. KAN, C 812 252 GAJ, Bedburdyck 369 (Landrat an Bür- germeister und Antwortschreiben, 23.7. bis 3.10.1945) 253 Dass das offenbar schrittweise geschah, belegt ein Auszug aus der Chronik der Volksschule Kleinenbroich, wo in jener Zeit ein kleines Durchgangslager zur Ver- teilung von DPs und Ostflüchtlingen exis- tierte. Zumindest 100 der zuvor in Jüchen untergebrachten Südamerikaner wurden am 17.5.1946 nach Kleinenbroich verlegt. Ab 15.9.1946 „wurden sie allmählich in ein Lager in Bedburg-Hau abberufen, von wo ihr Abtransport in die Heimat erfolgte“. (SAK, Schulchronik Kleinenbroich II, S. 107) 254 GAJ, Chronik der Gemeinde Jüchen, Band 1, S. 272f. 255 In Aufstellungen der rheinischen DP-La- gern wird jenes in Jüchen unter Verant- wortung der DPACS am 18.5., 15.6., 20.7. und 17.8.1946 aufgeführt, während es un- ter dem Datum vom 21.9.1946 nicht mehr genannt wird. Vgl. Schröder, Persons, S. 190ff. In dieser Hinsicht scheinen die An- gaben in der Jüchener Gemeindechronik aber weitaus differenzierter und verläss- licher. 256 Bis Mitte 1952 war den Betroffenen für den langen Entzug ihres Eigentums, für dessen zumeist umfangreiche Beschädi- gungen sowie für den Diebstahl oder die Beschädigung von Möbeln und Haus- haltsgegenständen keinerlei Entschädi- gung gezahlt worden. (Vgl. GAJ: Proto- kollbuch der Gemeinde Jüchen (1933-1952), S. 279f.; Gemeinderatssit- zung am 21.7.1952). Ob das später noch geschah, war den eingesehenen Quellen nicht zu entnehmen. Immerhin wurden steuerliche Vergünstigungen erwogen. 257 http://www.tvjuechen.de/Historie.html (13.7.2017) 258 GAJ: Chronik der evangelische Schule Gierath (1872-1953), S. 135 Übernahme von Aufzeichnungen der Lehrerin Brusten aus der Chronik der katholischen Schule Gierath 259 Der wichtige und hochinteressante Pro- zess der politischen Säuberung kann an dieser Stelle nicht näher untersucht wer- den. Für ein dörfliches Beispiel aus der unmittelbaren Nachbarschaft Jüchens vgl. Rüther, Zeit, S. 310ff. 260 Das Folgende nach GAJ, Chronik der Ge- meinde Jüchen, Band 1, S. 287f. 261 Vgl. hierzu KAN, C 812 262 GAJ, Protokollbuch der Amtsältesten des Amtes Jüchen (1937-1953), S. 44 263 Vgl. KAN, C 812. 264 Vgl. Gockel, Hochneukirch, S. 111 und GAJ: Ratsprotokollbuch Hochneukirch (1912- 1948), S. 419f., 423, 435 und 447 sowie Ratsprotokollbuch Hochneukirch (1948- 1961), S. 21 und 26. Zu Tenten und Lesaar vgl. auch Rüther, Zeit, S. 65 und 51. 265 Vgl. KAN, C 812. 266 Das Folgende nach KAN, C 812 267 Vgl. KAN, C 812 268 Zitiert nach Brunn/Reulecke, Geschichte. S. 35f. Vgl. hierzu auch Rüther, Zeit, S. 72 269 Vgl. KAN, C 813 270 Absolute Zahlen nach Landkreis Greven- broich, S. 72; Prozentzahlen eigene Be- rechnung 271 Vgl. KAN, C 812 272 Vgl. Gockel, Hochneukirch, S. 160 und 164f. 273 Weiter heißt es hierzu: „Die vor 1933 und auch später hier aufgeführten dilettanti- schen Vorstellungen von Theaterverei- nen, die etwa zwei- oder dreimal in Jahre stattfanden, waren künstlerisch bedeu- tungslos. Größere Beachtung verdienten schon die Aufführungen der verschiede- nen Gesangvereine.“ 274 Zahlen nach Gockel, Hochneukirch, S. 149f.; für die Jahre 1952 und 1953: GAJ: Schulchronik Otzenrath (September 1947-März 1959) 275 Hierzu heißt es: „Am 5. Juni 1945: 2.807 Einwohner; die anderen auf der Flucht.“ 276 Als Beispiel für kulturelles und geselliges Dorfleben am Niederrhein während der

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