Rüther: Flüchtlinge und Vertriebene in Jüchen

53 AUS DEM LEBEN VON GERTRUD ZILLIKENS Harald Zillikens wird im Juni 1959 geboren und verbringt eine schöne und beschauliche Kindheit in Hochneukirch. „Meine El- tern haben immer sehr aufgepasst, dass ‚an den Jung nichts drankommt‘“, erzählt er so amüsiert wie dankbar. Als Kind habe er deren starkes Bestreben, ihm eine wohlbehütete Umgebung zu schaffen, natürlich nicht reflektiert. Erst später sei ihm daher bewusst geworden, warum seine Eltern – im Besonderen seine Mutter – einen so großen Wert auf Schutz und Sicherheit gelegt hätten. „Das hatte viel mit der Lebensgeschichte meiner Mutter zu tun“, ist sich Harald Zillikens heute sicher, „was die Flucht angeht, was insbesondere auch die Lebensverhältnisse später hier vor Ort angeht.“ Natürlich, so ergänzt er, habe es auch eine Rolle gespielt, dass das erstgeborene Kind des Ehepaars Zillikens kurz nach der Geburt gestorben sei. Fakt jedenfalls sei: „Meine Mutter hat mich fast bis zu meiner Bundeswehrzeit behütet und sehr auf mich aufgepasst.“ Seine Eltern hätten immer alles getan, um ihn in praktisch jeder Lebenslage best- möglich zu unterstützen – „damit es mir eben besser geht“. Dieser „Lebensmut“ seiner Eltern und speziell seiner Mutter, so Harald Zillikens, habe ihn trotz oder gerade wegen deren „Da kamen all diese Dinge aus der Vergangenheit immer wieder hoch.“ – Der Sohn Gertrud und Josef Zillikens mit Sohn Harald, April 1960

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