Rüther: Flüchtlinge und Vertriebene in Jüchen

69 AUS DEM LEBEN VON HANNELORE BEULEN Soldaten Menschen – mit großer Wahrscheinlichkeit Juden - die Straße entlang getrieben hätten. Als einer von ihnen gestürzt sei, habe ihn einer der Soldaten mit dem Gewehrkolben ge- schlagen. „Und da habe ich geschrien und meine Mutter gerufen. Und da sagte meine Mutter: ‚Komm schnell weg!‘ Und dann setzte sie sich hin und weinte.“ Die Kinder, so beschreibt Han- nelore Beulen ihre damalige Situation, hätten solche Ereignisse nicht einordnen können. „Ich habe es ja erst später kapiert.“ Vater Erich, das betont sie mit Nachdruck, sei mit Sicherheit in keiner Partei gewesen. „Der wollte nichts damit zu tun haben.“ Stattdessen habe er sich häufiger „den Mund verbrannt“ und sei deswegen von oben gerügt worden. Wenn er angesichts bestimmter Ereignisse hätte reagieren wollen, habe ihre Mutter ihn zurückgehalten: „Tu das nicht, die erschießen Dich!“ Im- merhin wird Schwester Elvira 1942 nicht, wie es eigentlich Pflicht gewesen wäre, Mitglied bei den Jungmädeln. Hochzeit Erna und Erich Bandemer am 5. Juni 1931 in Langeböse. Ganz rechts sitzen Helene und Hugo Kusch, die Eltern von Astrid Katthagen. Unten: Hannelore Bandemer im Alter von etwa 2 Jahren (links) neben ihrer Schwester Elvira. Dahinter die Eltern Erna und Erich.

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