Rüther: Flüchtlinge und Vertriebene in Jüchen

84 Um 1935/36 in Langeböse: links Hannelore Bandemer auf dem Schoß von Mutter Erna, rechts daneben Schwester Elvira, hinten stehend 2.v.l.: Vater Erich Bandemer. In der Mitte Oma Rosalie Venske mit Astrid Kusch auf dem Schoß. Ganz rechts: Helene Kusch mit Tochter Ingetraut. Aus dem Leben von Astrid Katthagen Astrid Kusch wird am 23. September 1932 im pommerschen Langeböse geboren 80C . Ihre Eltern Hugo (*1899) und Helene (*1900) besitzen hier einen Bauernhof, auf dem Astrid und ihre beiden jüngeren Geschwister Ingetraud (*1935) und Dietmar (*1939) ihre ersten Lebensjahre verbringen. „Wir hatten immer das Vieh um uns herum. Das war sehr, sehr schön.“ Das gesamte Dorf und der angrenzende Wald sind der Spielplatz für die Lan- geböser Kinder, mit denen Astrid und ihre Geschwister den größ- ten Teil ihrer Freizeit verbringen. Außerdemwohnen noch weitere Geschwister der Eltern mit ihren Ehepartnern und Kindern im Ort, so dass stets für reichlich Abwechslung gesorgt ist. Die Familie besitzt acht Kühe und zwei Rinder, drei Pferde und ein Fohlen, einige Schweine sowie 30 bis 40 Hühner. Das bewirtschaftete Ackerland umfasst 63 Morgen, auf denen unter anderem Kartoffeln, Steckrüben und Getreide angepflanzt wer- den. Daneben wird noch ein großer Gemüsegarten bewirt- schaftet. „Zu Essen hatten wir immer genug“, erinnert sich Astrid Katthagen. Unmittelbar am Haus schmückt zudem ein Blumengarten das kleine Anwesen. Die Religion spielt innerfamiliär eine große Rolle. Der sonn- tägliche Kirchenbesuch ist eine Selbstverständlichkeit. „Das musste sein“ – nicht zuletzt auch wegen der strenggläubigen Oma, die ebenfalls in Langeböse wohnt. Auch vor den Mahl- zeiten wird stets gebetet. Als Älteste erfährt Astrid die Strenge der mütterlichen Er- ziehung am deutlichsten. „Ich kriegte sie immer“, erinnert sie „Das war sehr, sehr schön.“ – Kindheit in Langeböse

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